1. Mit den Fingern die frisch pigmentierte Haut anfassen
Es ist für viele verlockend das Permanent Make-up oder Tattoo beim ersten Blick in den Spiegel zu berühren. Ganz verblüfft wie gut es aussieht, wischen Kunden mit ihren Fingern Instinktiv über die frische Tätowierung. Genau das muss vermieden werden, um Entzündungen vorzubeugen. Während der Heilung beginnt der Bereich zusätzlich zu jucken, wodurch es erschwert wird, die Finger von dem PMU zu lassen. Durch Kratzen oder andere Berührung wie Druck, können Schüppchen ausversehen gelöst werden und die Finger könnten Verschmutzungen in die Wunden einbringen.
2. Austrocknen der Kruste nach Permanent Make-up oder Tattoo
Als normaler Prozess der Heilung eines Permanent Make-up, Microblading oder Tattoo, entsteht ein natürliches Pflaster, die Wundkruste. Dieser Schutz des Gewebes ist dafür da, die Haut vor Infektionen und anderen uberflüssigen Nebenerscheinungen zu schützen. Bei einer Pigmentierung sitzt zudem ein Teil der Farbe in der Kruste. Bricht diese Kruste, reizt auch das Design der Pigmentierung. Für jeden einzelnen Bereich hat es unnötige Folgen, die Du im Blogbeitrag „Wundheilung und bei einem Tattoo oder Permanent Make-up“ nachlesen kannst. Halte die Krüstchen unbedingt geschmeidig!
3. Aufweichen der Kruste durch duschen, baden, schwimmen
Jeder ist als Kind schon mal mit einem aufgeschürften Knie in die Badewanne gegangen. Du erinnerst Dich bestimmt daran, dass die Stellen am Knie weich und weiß wurden. Manchmal wurde der Wundbelag nachher ganz wegewaschen, manchmal ist beim Abtrocknen dann der Rest im Handtuch verschwunden. Dieser Vorgang ist für die meisten Kinder interessant zu sehen. Als Erwachsener verstärkt keine sehr angenehme Vorstellung mehr. Der Wundbelag ist bei einem Tattoo oder Permanent Make-up während der Heilungsphase nicht vor dem Aufweichen geschützt. Durch die ganz oberflächliche Verletzung der Haut beim PMU oder Tattoo entsteht die Kruste auch. Allerdings in dezenterer Form. Somit gilt: Das trockene Krüstchen, weicht bei längerem Kontakt mit Feuchtigkeit auf und kann sich lösen. Die Farbe kann damit einhergehend komplett verschwinden und Infektionen können die Folge werden
Weil es so wichtig ist: Kruste nicht aufweichen lassen! Sonst kann die Farbe, samt Kruste z.B. im Handtuch landen. Wie der richtige Kontakt mit Wasser sein sollte, erfährst Du in der Pflegeanleitung.
4. UV-Strahlung
Eine Verletzte Hautstelle verfügt über keinen natürlichen Sonnenschutz mehr. Die Haut ist somit viel Anfälliger für die Gefahren der UV-Strahlung. Das Risiko von Sonnenbrand und Entzündungen ist folglich erhöht. Außerdem wird die Wundheilung deiner frischpigmentierten Haut, durch den zugemuteten Stress in Form von Sonne und Solarium, negativ beeinflusst.
5. Starkes Schwitzen und Sport
Bewegungen, die pigmentierte Zonen strapazieren, Sport und schweißtreibende Aktivitäten sind nach frischen Pigmentierungen und Tattoos nicht sinnvoll. Der Schweiß besteht fast vollständig aus Wasser. Allerdings sind z.B. auch Salze, Harnstoff und verschieden Säuren enthalten. Durch Kontakt des frisch gestochenen PMUs oder Tattoos mit Schweiß, kann es somit zu Reizungen und Aufweichen der Kruste kommen.
6. Sauna
Durch Schwitzen und Wärme in der Sauna, werden Infektionen provoziert und das Immunsystem unnötig belastet. Lass die Haut erst in Ruhe heilen, bevor Du den Gang in die Sauna antrittst.
7. Auftragen von Make-up oder anderen Cremes als empfohlen
Der einen oder anderen, wollen Ihr Permanent Make-up, Microblading oder Tattoo in den ersten Tagen am liebsten abdecken. Für einige ist das Nachdunkeln der Farbe irritierend, andere müssen das Design für irgendeinen Anlass abdecken. Bis zum vollständigen Lösen der Schüppchen, ist das Auftragen von Make-up wie beispielsweise Lippenstift, Mascara, Fluid Make-up und Puder ganz dringend auf den pigmentierten Zonen zu unterlassen. Durch Verschmutzungen in Make-up, Pinseln und Schwämmchen kann auch das PMU oder Tattoo verschmutz werden. Außerdem müsstest Du die Schminke wieder gründlich abwaschen, wodurch Schüppchen gelöst werden könnten.
Plane den Termin für die Behandlung also so ein, dass es in Deinem Alltag nicht zu „Unpässlichkeiten“ kommen kann. Mach dir aber bewusst, dass wahrscheinlich nur Dir die Veränderung so stark auffallen wird und das Auftragen von Make-up auf Permanent Make-up absolut nicht notwendig ist.
8. Vaseline nach Permanent Make-up oder Tattoo
Die fettige und abschirmende Konsistenz ist für verletzte Haut nicht geeignet. Durch den Okklusiv-Effekt kann die Haut nicht „atmen“ und die Entstehung von Infektionen kann begünstigt werden. Die Heilung wird so insgesamt verlangsamt.
9. Verzweiflung während des Heilungsverlaufs eines Permanent Make-ups
Anders als bei einem Tattoo, verläuft ein Permanent Make-up verschiedenen Heilungsphasen etwas offensichtlicher für Dich. Das liegt z.B. auch daran, weil das Permanent Make-up in deinem Gesicht platziert ist. Du beschäftigst dich dadurch, mit jedem Blick in den Spiegel unterbewusst mit dem Heilungsverlauf.
Innerhalb von vier bis sechs Wochen durchlaufen die pigmentierten Augenbrauen, Lidstriche und Lippen unterschiedliche Phasen. Da jede Haut und jeder Körper anders sind, fällt auch die Ausprägung der Veränderungen während der Heilung unterschiedlich aus.
Grob eingeteilt gibt es eine sehr farbintensive Phase (1), eine Zeit in der die Bereiche spannen, jucken und vor Trockenheit geschützt werden müssen. Dann löst sich der Farbüberschuss (2) mit dem Krüstchen. In diesen Tagen kann das Permanent Make-up noch nicht besonders gleichmäßig und farbintensiv wirken. Der ein oder andere hat sogar das Gefühl, die ganze Farbe sei weg. In der nächsten Phase bettet sich das Pigment im Gewebe ein (3) und wird zu guter Letzt zu Deinem individuellen Ergebnis (4). Mach Dich in der Zeit des Heilungsprozesses also nicht selbst verrückt. Einmal durch alle Phasen durch, wartet dein ersehntes Ergebnis auf Dich.