Viele Termine wurden durch Kunden, die im Ausland leben, schon vor einigen Tagen abgesagt oder verschoben, weil sie schlicht und ergreifend keine Möglichkeit mehr haben, nach Deutschland und dementsprechend zu einem meiner deutschlandweiten Standorte zu kommen. Andere Termine wurden krankheitsbedingt oder aus Angst abgesagt oder verschoben. Ich habe absolutes Verständnis in dieser Situation und stelle mich entsprechend darauf ein. Das bedeutet, ich arbeite vorerst nicht am Kunden, sondern im Home-Office.
Immer positiv bleiben und Chancen nutzen
Für mich und alle, denen es ähnlich geht, gilt: Keine Einkünfte auf unbestimmte Zeit bei weiter laufenden Kosten, geschäftlich wie privat. Man kann also nur versuchen, entspannt zu bleiben und die Situation mit gesundem Menschenverstand anzugehen. Das bedeutet sicher eine gewisse Einschränkung – aber wie viel Luxus braucht man in so einer Situation wirklich? Irgendwie wird es schon zu bewältigen sein. Und ganz wichtig: Jede Krise hält auch neue Chancen bereit, solange man positiv bleibt 🙂
Corona! Was ich nun selbstbestimmt als Kosmetikerin/Permanent Make-up Artist tue
Im Hintergrund gibt es bei den meisten Unternehmen noch genügend Aufgaben, die erledigt werden müssen. Gerne bleibt so manches im stressigen Berufsalltag liegen. Schon lang geplante Veränderungen und Optimierungen wollen endlich umgesetzt und schriftliche Aufgaben erledigt werden. Mein Home-Office ist somit voll in Gange. Wie gesagt, ohne normalen Ablauf – dennoch bin ich aktuell positiv gestimmt. Nur mit positiven Gedanken kann man seine Chancen in dieser Situation erkennen und ergreifen, wie auch immer diese aussehen mögen.
Meine Kreativität überfordert mich manchmal, weil ich im Alltag nicht dazu komme, meine Ideen umzusetzen. Nun ist die Zeit gekommen, sie „einfach mal machen zu lassen“ und sie auszuleben. In den nächsten Wochen werden meine Kunden also bestimmt einige Ergebnisse sehen, die ich selber gerade noch nicht kenne. Eine Sache, auf die ich mich nun freue.
Gesundheit ist schön(-heit)
Meine Dienstleistung soll meinen Kunden Freude beim Blick in den Spiegel, ein dauerhaft gutes Gefühl im Alltag geben. Es ist nicht die Schönheit an sich, die im Vordergrund steht. Denn Schönheit ist immer subjektiv. Es ist Wohlbefinden, Selbstbewusstsein und Selbstwert. All das kann ich hervorlocken, wenn sich meine Kunden „schöner“ fühlen. Gerade durch Kunden, die krankheitsbedingt zu mir kommen, die von Krebs oder Alopezie gezeichnet sind, wird mir sehr oft gezeigt, wie wertvoll es ist, (wieder) gesund zu sein. Wie schön es ist, gesund zu sein! Die Rekonstruktion der Augenbrauen, Wimpern oder die Rekonstruktion der Lippen bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte sind das I-Tüpfelchen auf dem Glück(sgefühl) meiner Kunden. Nicht nur bei krankheitsbedingten Ausgangssituationen, sondern allgemein. Und glaub mir, dafür ist bald wieder genügend Zeit da, wenn wir uns gesund und munter wiedersehen. Mein Beruf bedeutet für mich Begeisterung. Daher brauchst Du keine Angst zu haben, dass ich nach der aktuellen Krise nicht mehr tätig sein könnte. Passion bleibt Passion ?
Dienstleistung mit Verantwortung – Kosmetik und Permanent Make-up
Permanent Make-up war für mich schon immer eine Dienstleistung mit enorm viel Verantwortung. Das Ergebnis muss typgerecht sein. Es darf nicht überzogen und künstlich wirken. Es bedarf sehr großer Aufklärungsarbeit im Vorfeld und auch in der Nachbetreuung. Wir Experten arbeiten in der Haut, können Ergebnisse somit nicht zu 100% vorhersagen und müssen über alles Wichtige aufklären. Auch wenn wir fachgerecht und penibel arbeiten, macht die Haut letztendlich, was sie will. Auf Grund verschiedener Faktoren ist es möglich, dass eine Farbe oder eine Arbeitstechnik bei verschiedenen Menschen auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Dadurch, dass jede Haut, jede Mimik, jede Heilung und Pflege eine andere Ausgangslage schafft, ist das Ergebnis bei jedem Menschen individuell und kann nicht zu 100% vorhergesehen oder garantiert werden. Dementsprechend ist es für mich selbstverständlich, immer bestmöglich auf die Haut abgestimmt, also hautgerecht zu arbeiten und so zu handeln, als ginge es um mein eigenes Gesicht.
Übrigens gilt auch für den Corona-Verlauf: es gibt zwar ähnliche Abläufe – trotzdem hat jeder Patient eine andere Ausgangslage. Heute, am 19.03.2020, ist noch viel zu wenig fundiertes Wissen vorhanden, um die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen ganz klar und korrekt einschätzen zu können. Also besser Vorsorge als Nachsorge!
Hygiene-Regeln im Kosmetikinstitut
Da beim Permanent Make-up oder Microblading die Haut geöffnet wird, gibt es berufsbedingte Hygiene-Regeln, die grundsätzlich eingehalten werden müssen. In meiner Ausbildung zur Kosmetikerin mit Schwerpunkt Medizin gab es ein eigenes Fach „Hygienekunde“. Somit ist Arbeit unter hygienischen Bedingungen seit der Ausbildung mein absolut normaler Berufsalltag. Diese vorbeugenden Maßnahmen dienen der Gesunderhaltung des Personals und der Kunden. Dazu wollte ich schon vor ein paar Wochen einen Beitrag schreiben, nun habe ich vermehrt Zeit am Schreibtisch und werde in den nächsten Tagen einen Hygiene-Blogbeitrag veröffentlichen. Damit gebe ich dir als Kunden einen Leitfaden an die Hand, der dir zeigen soll, worauf du bei der Suche nach einem hygienischen Studio achten solltest.
Für meine Kolleginnen, also Kosmetikerinnen, Permanent-Make-up- und Microblading-Experten, Wimpernstylisten, Nageldesignerinnen, Fußpflegerinnen etc. wird der Artikel auch interessant sein. In Anlehnung an meine Fachautoren-Tätigkeit habe ich nämlich sowas wie eine „Corona-To-Do-Liste“ erstellt. Darin finden alle Kollegen, die aktuell auch im Home-Office arbeiten, Inspiration für die Überbrückungszeit.
Warum ich den aktuellen Corona- Empfehlungen rein physisch gar nicht zu 100 Prozent nachkommen kann
Meine Dienstleistung am Kunden durchläuft verschiedene Schritte, bei denen ich die allgemeinen Empfehlungen nicht einhalten kann, so gerne ich es auch täte. Deshalb habe ich schon ab Dienstagabend (19.03.2019) entschieden, auch die Termine, die noch nicht abgesagt wurden, zu verschieben. Ich möchte niemanden gefährden, indem ich in der aktuellen Situation einfach weiterarbeite. Es kommt in unserer Corona-Lage auf jeden Einzelnen an, der seinen solidarischen Beitrag leistet. Auch wenn es nur die Reduktion der Kontakte ist, um eine Verbreitung zu vermeiden.
Hintergrund meiner frühzeitigen Maßnahme, meine Tätigkeit im Kundenkontakt auf Home-Office zu verlagern, sind natürlich unteranderem die aktuellen Terminverschiebungen. Und immerhin könnte ich ja auch Überträgerin sein, obwohl ich mich gesund und munter fühle.
Den Ablauf meiner Dienstleistung zeige ich dir in einem kurzen, stichpunktartigen Überblick:
Empfohlene Maßnahmen können eingehalten werden | Empfohlene Maßnahmen können nicht eingehalten werden |
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Terminbuchung online oder telefonisch | . |
Hygienische Aufbereitung/Vorbereitung der Räumlichkeiten | |
Begrüßung des Kunden | |
Aufklärung des Kunden zu Behandlung | |
Einverständniserklärung | |
Vorbereitung der Haut (1 Meter Abstand nicht möglich) | |
Vorzeichnung der zu pigmentierenden Bereiche (1 Meter Abstand nicht möglich) | |
Vorbereitung der Materialien und Entnahme der Farbe | |
Pigmentierung (1 Meter Abstand nicht möglich) | |
Nachbereitung der Haut (1 Meter Abstand nicht möglich) | |
Nachbesprechung | |
Pflegeempfehlung | |
Verabschiedung | |
Corona – Kosmetikerin
Ganz klar möchte ich nichts dramatisieren. In der Kosmetik gibt es ausreichend Handlungsempfehlungen und Hygiene-Maßnahmen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Damit sind wir Kosmetikerinnen ohnehin, wie oben erwähnt, täglich konfrontiert. Nicht jedes Studio hat die Möglichkeiten, so radikal zu handeln wie ich. Daher muss schnell Klarheit für alle Unternehmer entstehen. Viele Solo-Selbständige, aber auch große Unternehmen stehen aktuell noch vor vielen Fragezeichen. In Bezug auf finanzielle Hilfen, aber auch für den angepassten Kundenumgang und die weiterführenden Maßnahmen muss jeder, der noch arbeiten darf, schnellstmöglich Antworten finden. Liquiditätsprobleme und Angst lähmen in der aktuellen Situation nur. Offizielle Bekanntmachungen, die unseren Berufskreis betreffen, werde ich in einem anderen Beitrag für alle Betroffenen weiterleiten.
Wir Kosmetikerinnen sind nicht in die systemrelevanten Berufe eingestuft und gehören nicht der kritischen Infrastruktur an, wie beispielsweise Ärzte, Pflegepersonal, Stromversorger und Finanzunternehmen. Eine „Corona-Verschnauf-Pause“ könnten Studios also rein theoretisch bedenkenlos einlegen. Allerdings gibt es verschiedene Faktoren, die diese Entscheidung für die Unternehmen nicht leicht machen. Die Kosten laufen immerhin weiter. Es ist eine absolute Ausnahmesituation für alle Beteiligten. Im besten Fall nutzen wir die Situation so gut es geht als Chance. Sobald wieder Normalität eintritt, können wir alle durch vorausschauende Maßnahmen, die nun ergriffen werden, gestärkt weitermachen. Stark reduzierter Kundenkontakt oder gar der Stopp unserer Dienstleistungen am Kunden ist hart. Und der Geldfluss fehlt damit zwar gerade, aber wir finden gemeinsam Ideen für die Zukunft und nutzen die Kapazitäten für Arbeiten im Hintergrund.
Meine Einfälle für den Home-Office-Alltag im Beauty Business und auch für den Umgang mit Kunden veröffentliche ich in den nächsten Tagen, als Unterstützung für meine Kollegen. Wer weitere Ideen hat, kann mir gerne eine Mail an info@miderma.de schreiben.
Somit bleibt mir nun noch, mit positiver Gelassenheit aus dem Home-Office heraus zu sagen: ich freue mich sehr darauf, euch in naher Zukunft gesund und munter zum Permanent Make-up oder Microblading-Termin in der Eifel, in Euskirchen, in Köln oder in Hamburg zu empfangen.
Bald geht’s wieder ans I-Tüpfelchen für euer Glücksgefühl!
Bleibt gesund und immer schön die Hände waschen ?
Eure Melanie